Der Hopfen „humulus lupulus“

Unsere Industriemechaniker-Auszubildende Lena F. hat zu Hause einen Hopfenhof und berichtet hier über die diesjährige Hopfensaison.

Hopfen (humulus lupulus) ist ein unverzichtbarer Rohstoff zur Herstellung von Bier. Die Dauerpflanze bleibt ca. 10 – 20 Jahre im Boden und wird jedes Jahr neu beerntet. Möglich gemacht wird dies durch das Zurückschneiden der Triebe. Die Ernte erfolgt im Zeitfenster August bis Oktober. Auf einem Hektar sind im Durchschnitt 4.000 Stöcke und an einer Rebe, die jeden Tag bis Ende August bis zu zehn Zentimeter wachsen kann, bilden sich 5.000 bis 10.000 Dolden. Es gibt weltweit 200 verschiedene Sorten, mit 70 von ihnen wird aber nur gehandelt. Sorten nennen sich bsw. Magnum, Taurus, Herkules, Perle, Hersbrucker, etc. Optimal für Hopfenanbau sind Lehm- oder Sandböden. Der Hopfen benötigt eine hohe Tageslichtdauer und wächst mit der Sonne im Kreis (Uhrzeigersinn). Das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt ist die „Hallertau“, die ca. 83% des gesamten Hopfens in Deutschland erntet. Die USA (23.200 ha) hat die größten Hopfenanbauflächen der Welt, Deutschland (ca. 20.144 ha) liegt auf Platz zwei. 99% des geernteten Hopfens werden zum Bierbrauen verwendet (100 Gramm Hopfen = 100 Liter Bier). Aber nicht nur für das Bier wird das „Grüne Gold“ verwendet, sondern bsw. auch als Arzneimittel. Hopfen hat positive Effekte auf Haut und Haare, sowie eine beruhigende Kraft und entspannt Geist und Muskeln. Verarbeitungsarten von Hopfen sind Vacupack (5 kg Rechtecke unter Vakuum verpackt), Pellets (Hopfen wird Pulver, dieses wird in Matrizen gepresst) und Extrakte.

Das Hopfenjahr bringt viele verschiedene Tätigkeiten mit sich. Meine persönlichen Lieblingstätigkeiten sind Schnurr-Draht aufhängen, Hopfen gießen und Hopfenzupfen. Vor dem neuen Hopfenjahr wird als erstes der Draht aufgehängt. Ende März / Anfang April  wird der Hopfen „geschnitten“ und dann der Draht in den Boden eingesteckt und mit dem Grubber die Erde gelockert. Zuvor wird noch Dünger gestreut. Danach werden die Stöcke ausgekreiselt und es erfolgt das Gießen gegen Ungeziefer. Anfang Mai wird dann der Hopfen „angeleitet“ und „ausgeputzt“. Während des Wachstums werden wöchentlich die drei Triebe, die eine Rebe bilden, immer wieder angedreht. Wenn er circa eine Höhe von einem Meter hat, wird ein „Bifang“ angeackert. Alle 8-10 Tage wird gegen Krankheiten gespritzt. Anfang bis Mitte Juni wird jede Rebe von unten bis einer Höhe von 1,5 Meter entblättert. Nach dem „Lavan“ (entblättern) wird nochmals geackert. Ende August/ Anfang September erfolgt die Ernte. Danach wird die Hopfenlava ausgebracht. Die Anlagen werden im Monat Oktober saniert, das heißt, kaputte Säulen erneuern, Stacheldrähte spannen oder auswechseln. Danach erfolgt das „oroana“. Dabei pflügt man fürs vorausstehende Jahr 2/3 vom „Bifang“ wieder weg. Bis zum Frühjahr ist dann Winterpause. 

Viel Spaß beim Lesen!

 

 

 

 

 

 


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